Main Echo: »Straßen­sanierung, Friedhof und Finanzen«

Geschrieben am 14.12.2023


Bürgerversammlung in Krombach

Ver­kehr und Stra­ßen­sa­nie­rung: Das sind zwei der The­men, über die in der Krom­ba­cher Bür­ger­ver­samm­lung am Don­ners­ta­g­a­bend ge­spro­chen wur­de. Rund 50 Teil­neh­mer wa­ren in die Krom­bach­hal­le ge­kom­men.

Bürgermeister Peter Seitz (UB) hatte Anregungen von Bürgern mitgebracht, die sich im Vorfeld bei ihm gemeldet hatten. Gefragt wurde beispielsweise danach, wann welche Straßen saniert werden. Seitz sagte, man habe gerade erst 1,3 Millionen Euro in die Straßensanierung investiert. Aufgrund der generell gestiegenen Preise für Baumaterial kosteten Straßensanierungen derzeit »ein Wahnsinnsgeld«. Deshalb, so der Rathaus-Chef, versuche man, Sanierungen »hinauszuziehen« und Straßen möglichst lange »zu flicken«. Die Straßenbauarbeiten müsse man an die Finanzlage der Gemeinde anpassen.

Wann kommt der innerörtliche Geh- und Radweg? Da sei man dran, so Seitz. Die Grundstücksverhandlungen hierfür seien bald beendet.

Zu neuen Projekten sagte Seitz: Die Reihenfolge hierbei sei Mittagsbetreuung, Feuerwehrgerätehaus, Bauhof. Die Mittagsbetreuung in der Grundschule »funktioniert gut«. Künftig könne man weitere Räume der Schule mitbenutzen. Daher komme die Gemeinde eventuell »um bauliche Dinge herum«. So könne vielleicht Geld gespart werden, das dann frei sei - beispielsweise für Feuerwehr oder Bauhof.

Gefragt wurde, wie es mit der Burgruine Hauenstein weitergeht, bei er es in den vergangenen Jahren archäologische Grabungen gegeben hatte. Eventuell werde es noch eine Grabung geben, so Seitz. Dieses Projekt habe aber keine Priorität. Die Burgruine sei abgedeckt und wettergeschützt.

Glasfaser in Krombach: Die Leitungen seien verlegt, teilte der Bürgermeister mit. Zum dritten Mal aber habe das Unternehmen Deutsche Glasfaser einen Abnahmetermin der Arbeiten verstreichen lassen. Mittlerweile habe die Gemeinde einen Anwalt eingeschaltet.

Gefragt wurde nach der Verkehrssicherheit im Ortsteil Oberschur. Die Rede war davon, dass dort zu schnell gefahren wird. Krombach habe zwei Tempo-Messgeräte bestellt, so Seitz. Eines soll in dem Ortsteil aufgestellt werden.

Letzte Frage der Teilnehmer: Wird auf dem Schöneberg ein Mobilfunkmast errichtet? »Ja«, so die Antwort des Bürgermeisters. Die Verträge mit dem Mobilfunkbetreiber seien unterzeichnet. Das Ganze könne aber noch dauern.

Rathaus-Chef Seitz nannte in der Bürgerversammlung die wichtigsten Vorhaben für das Jahr 2024: Erweiterung des Kindergartens, Genehmigung und Erschließung des Baugebiets Ochsengrund, Hochwasserschutz: Rückhaltebecken in der Oberschurer Straße, Fußweg Oberschur - Neuhof, Sanierung des Friedhofs, Dorferneuerung Oberschur (Glocke, Spielplatz).

Hintergrund: Der Kindergarten soll erweitert werden - von derzeit drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen auf jeweils drei Gruppen. Das Gebäude habe die Gemeinde Krombach für den symbolischen Preis von einem Euro von der Diözese Würzburg gekauft, das dazugehörige Grundstück habe 200.000 Euro gekostet.

Die Baukosten für die Erweiterung des Kindergartens seien »dramatisch gestiegen«, so der Bürgermeister. Laut Seitz wurden die Kosten im Mai 2021 mit 1,7 Millionen Euro angegeben. Aktuell liege man bei 4,9 Millionen. Abzüglich einer Förderung kämen auf die Gemeinde 3,4 Millionen Euro an Kosten zu. Im Januar, so Seitz, soll der Gemeinderat hierzu eine Entscheidung fällen.

Der Rathaus-Chef informierte zudem über den Friedhof. Er stellte klar, dass der Friedhof der katholischen Kirche gehört und die Gemeinde dort die Unterhaltspflicht (Wege in Ordnung halten, Verkehrssicherheit) habe. Für die vom bischöflichen Bauamt wegen Baufälligkeit gesperrte alte Treppe, die zum Pfarrhaus führt, habe die Gemeinde Krombach keine Bau- oder Unterhaltslasten zu tragen. Der Bauhof halte den Friedhof »einigermaßen in Schuss«.   Eine Sanierung würde rund 700.000 Euro kosten. Die Kirche habe der Gemeinde die Übernahmen des Friedhofs für einen Euro angeboten. Bürgermeister Seitz: »Was soll ich davon halten?«

Info des Rathaus-Chefs zum Baugebiet Ochsengrund: Der aktuelle Bebauungsplan sieht 30 Bauplätze vor, es gibt 43 Interessenten. Planungs- und Genehmigungsdauer: bis Mitte 2024. Erschließung: bis Mitte/Ende 2025. Baubeginn: 2026.

Matthias Schwind


Zahlen und Fakten: Gemeinde Krombach

Zahlen aus der Krombacher Statistik (Stichtag 30. November 2023): Die Gemeinde hat 2248 Einwohner (Haupt- und Nebenwohnung; 2022: 2237). Zeitraum von 1. Dezember 2022 bis 30. November 2023: Eheschließungen: 7 (Vorjahr 8); Geburten: 14 (14); Sterbefälle: 10 (23). Religionszugehörigkeit: römisch-katholisch 1180 (1203), evangelisch 170 (159), sonstige 786 (765). Ausländeranteil: 7,6 Prozent (7,3).

Finanzen: Der Schuldenstand der Gemeinde wird laut Bürgermeister Peter Seitz (UB) zum Jahresende 192.000 Euro betragen. Dies ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 89 Euro; der bayernweite Durchschnitt liegt bei 631 Euro.

In den vergangenen zehn Jahren habe die Gemeinde gut eine Million Euro Schulden abgebaut. Die Gewerbesteuereinnahmen der Gemeinde seien stabil (aktuell: 488.000 Euro). Indes: Die gestiegenen Umlagekosten (zum Beispiel Kreisumlage) würden die Leistungsfähigkeit der Gemeinde einschränken. Zudem gebe es bei deutlich gestiegenen Kosten bei Investitionen (Energie, Baumaterial) gleichzeitig eine Verschlechterung der Finanzierungsmöglichkeiten für die Gemeinden (gestiegene Kreditzinsen, niedrigere Förderungen).

Dennoch: »Die Finanzlage ist geordnet und stabil«, so Bürgermeister Seitz. Man müsse indes die »Ansprüche und Wünsche zurückschrauben«.
Zahlen und Fakten: Gemeinde Krombach