Betreuung: Was wurde aus dem Obergeschoss des Krombacher Schulhauses? - Provisorium für Kindergartengruppe - Für Jugendliche wird ein Raum im Keller saniert
Seit Anfang Oktober 2021 gehen die Kindergartenkinder in Krombach getrennte Wege: Die einen gehen ins Kindergartengebäude, die anderen in die alte Schule. Dafür gibt es einen triftigen Grund: Weil, wie in anderen Gemeinden auch, die Krippenplätze in Krombach knapp sind, zog eine der drei Regelgruppen kurzerhand um.
Von dieser neuen Situation im Haus profitieren sogar die Jugendlichen, denn für sie entsteht zurzeit ein zusätzlicher Jugendraum.
Die 20 Buben und Mädchen, die zur Umzugs-Kindergartengruppe gehören, fühlen sich in ihren neuen Räumen wohl: »Wir sind alle rundum zufrieden«, berichtete Kindergartenleiterin Ursula Reifenberger beim Termin mit unserem Medienhaus. Den nutzte Pfarrer Andreas Hartung gleichzeitig für die Segnung und ein großes Lob: »Dieses Provisorium ist gelungen«, sagte er.
Die Kinder sind natürlich nicht »einfach so« in die alten Räume im Obergeschoss eingezogen. Damit sie sich in diesem sicherlich für zwei Jahre notwendigen Provisorium ebenso daheim fühlen wie im bestehenden Kindergartengebäude, wurden die Räume und Toiletten umfassend saniert.
Architekt Norbert Debes aus Hofstädten erklärt, dass zunächst alles entkernt worden sei. Dann seien die Fenster im Flur und im sanitären Bereich ausgetauscht worden. Um die Höhe auszugleichen, seien an den Toiletten später wieder entfernbare Podeste eingebaut worden. Die alte Holzvertäfelung sei zwar erhalten geblieben. Aber die Wände seien neu verputzt und gestrichen worden. Außerdem hätten die Böden einen neuen Belag erhalten.
Ganz wichtig gewesen seien die Maßnahmen rund um den Brandschutz. Dazu gehöre die neue Außentreppe, die als zweiter Rettungsweg dienen soll. Dafür wurde laut Architekt die Außenwand geöffnet, um eine Glastür einzubauen. Eine weitere Glastür trennt im Inneren den Kindergartenbereich vom Treppenhaus.
Zwei Gruppenräume
Entstanden sind eine 22 Quadratmeter große Garderobe und zwei jeweils 70 Quadratmeter große Gruppenräume, von denen einer sowohl zum Essen als auch zum Turnen genutzt werden kann. Die kleine Küchenzeile darin hat die Sängervereinigung (siehe »Hintergrund«) stehenlassen.
Wie Bürgermeister Peter Seitz (UB) berichtet, hat der Gemeinderat wegen der fehlenden Krippenplätze grünes Licht gegeben für die Maßnahme, die bislang rund 325.000 Euro gekostet habe. Diese Knappheit sei schon seit Monaten bekannt und es sollen auch bauliche Maßnahmen folgen. Die könnten laut Rathauschef aber erst beginnen, wenn alle offenen Fragen mit der Diözese Würzburg, die Eigentümer des Kindergartens ist, geklärt seien. Um bis dahin eine schnelle Übergangslösung zu schaffen, sei der Umzug der Regelgruppe beschlossen worden.
Für die Krippenkinder sei ein solcher Umzug nicht möglich gewesen, da sie gemäß Gesetzgeber nur im Erdgeschoss von Gebäuden betreut werden dürfen. Durch den Auszug der Regelgruppe haben sie nun aber mehr Platz im Kindergartengebäude. Für sie sei komplett neues Mobiliar angeschafft worden, während die Einrichtung der Regelgruppe mit umgezogen sei.
Bis Mitte Februar fertig
Laut Rathauschef wurde zudem beschlossen, die Gelegenheit zur Erweiterung des im Erdgeschoss angesiedelten Jugendraums zu nutzen. Dafür werde zurzeit ein Raum im Keller saniert. Die Arbeiten seien in vollem Gange und sollen bis Mitte Februar 2022 abgeschlossen sein. Um den Brandschutz auch hier zu gewährleisten, sei unter anderem ein Fenster neu eingebaut worden. Das soll aber nicht nur für Helligkeit sorgen, sondern auch als zweiter Rettungsweg dienen.
Segnung der Räume in der alten Schule durch Pfarrer Andreas Hartung (2. v. r.): (weuter von rechts) Bürgermeister Peter Seitz, Kindergartenleiterin Ursula Reifenberger, Elternbeiratsvorsitzende Dagmar Hufgard, Architekt Norbert Debes. Foto: Marion Stahl