Kindergarten-Erweiterung und neues Baugebiet
Erweiterung des Kindergartens und das neue Baugebiet Ochsengrund: Das waren die wichtigsten Krombacher Zukunftsthemen, die Bürgermeister Peter Seitz (UB) vor Kurzem in der Bürgerversammlung dargestellt hat. Rund 70 Bürger waren in die Krombachhalle gekommen - wesentliche Anregungen oder Kritik gab es nicht.
Nach den Zahlen des Rathaus-Chefs ist in den vergangenen Jahren der Bedarf an Krippenplätzen kontinuierlich gestiegen. Setze sich diese Entwicklung fort, werde eine dritte Krippengruppe kurzfristig erforderlich - daher die Erweiterung von derzeit drei Kindergarten- und zwei Krippengruppen auf jeweils drei Gruppen.
Der Umbau des Kindergartens (Eigentum der Gemeinde) soll weitgehend während des laufenden Betriebs erfolgen, so der Bürgermeister. Bau- und Förderantrag sollen zeitnah gestellt werden. Unter anderem wegen der gestiegenen Materialpreise habe sich die Kostenschätzung um eine Million Euro erhöht. Im Oktober vorigen Jahres sei man noch von 2,6 Millionen Euro ausgegangen; derzeit liege man bei 3,6 Millionen. Im kommenden Jahr, so Seitz weiter, sollen die Bauarbeiten beginnen, 2024 will man fertig sein.
Im Neubaugebiet Ochsengrund sind 43 Baugrundstücke vorgesehen, teilte der Bürgermeister mit. Größe: von 270 bis 626 Quadratmeter. Aktuell gebe es 74 Interessenten (53 Prozent mit Ortsbezug). Kalkulatorischer Verkaufspreis: 180 Euro pro Quadratmeter.
Die Bauplätze sollen über ein Punktesystem vergeben werden (Punkte zum Beispiel für Familien mit kleinen Kindern, für ehrenamtliches Engagement oder für Ortsbezug zu Krombach). Vorgesehen ist eine Bauverpflichtung innerhalb von beispielsweise vier oder fünf Jahren nach dem Kauf des Grundstücks. Im Frühjahr 2023 soll der Verkauf der Grundstücke beginnen. Erschlossen werden soll das Baugebiet von Mitte 2023 bis Ende 2024.Seitz skizzierte weitere Arbeiten, die im kommenden Jahr in Krombach anstehen: Hochwasserschutz - Rückhaltebecken Oberschurer Straße; Fußweg Oberschur - Neuhof, Sanierung des Friedhofs.
Zahlen aus der Krombacher Statistik (Stichtag 1. Dezember 2022): Die Gemeinde hat 2237 Einwohner (Haupt- und Nebenwohnung). Zeitraum vom 22. November 2021 bis zum 22. November 2022: Eheschließungen: 8 (2021: 11); Geburten: 14 (23); Sterbefälle: 23 (14). Religionszugehörigkeit: römisch-katholisch 1203 (2019: 1328), evangelisch 159 (2019: 172), sonstige 765 (2019: 625). Ausländeranteil: 7,3 Prozent.
Finanzen: Der Schuldenstand der Gemeinde wird laut Bürgermeister zum Jahresende 450.000 Euro betragen. Dies ergibt eine Pro-Kopf-Verschuldung von 215 Euro; der bayernweite Durchschnitt liegt bei 617 Euro. In den vergangenen zehn Jahren habe man 891.000 Euro Schulden abgebaut. Der aktuelle Schuldenstand sei der niedrigste seit 35 Jahren.
Die freie Finanzspanne (Überschuss an frei verfügbaren Mitteln im Haushalt) werde bis 2025 pro Jahr voraussichtlich zwischen 341.000 und 557.000 Euro liegen. Trotz schwieriger Bedingungen (Corona, Ukraine-Krieg) bewege sich der Gewerbesteuerertrag der Gemeinde »stabil auf einem hohen Niveau«, so der Rathaus-Chef. Der durchschnittliche Gewerbesteuerertrag im Zehnjahreszeitraum habe sich seit 1993 jeweils verdoppelt. Aktueller Stand: 720.000 Euro. Durch notwendige Projekte wie Kindergarten-Erweiterung, Neubau des Feuerwehrhauses und Erweiterung der Grundschule kämen auf Krombach finanzielle Belastungen zu, sagte Seitz - und das vor dem Hintergrund »dramatisch gestiegener Kosten« etwa für Energie und Baumaterial. Daher sei künftig eine »Kreditaufnahme für notwendige Projekte unvermeidlich«.
Matthias Schwind